Der Düsseldorfer Rüstungskonzern Rheinmetall hat im ersten Quartal 2025 deutliche Zuwächse verzeichnet. Der Gewinn nach Steuern stieg auf 108 Millionen Euro – eine Verdopplung gegenüber den 54 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz kletterte um 46 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wobei der Bereich militärische Ausrüstung einen Anstieg von 73 Prozent verzeichnete. Das operative Ergebnis erhöhte sich konzernweit um 49 Prozent auf 199 Millionen Euro.
CEO Armin Papperger betonte die Dynamik: „Wir erleben ein Wachstum, wie wir es im Konzern noch nie hatten, und kommen unserem Ziel, ein globaler Defence-Champion zu werden, näher.“ Die Aktie des Unternehmens profitierte von diesen Entwicklungen und stieg im frühen Handel um ein Prozent auf 1.640 Euro, nahe dem Rekordhoch.
Rheinmetall bestätigt seine Prognose für 2025 und rechnet mit einem Umsatzwachstum von 25 bis 30 Prozent. Im militärischen Bereich erwartet das Unternehmen sogar ein Plus von 35 bis 40 Prozent. Die operative Marge soll von 15,2 auf 15,5 Prozent steigen. Diese Ziele berücksichtigen jedoch noch nicht die jüngsten Verteidigungsprojekte, die angesichts des Ukraine-Kriegs konkretisiert werden könnten. Sollte dies der Fall sein, plant das Unternehmen, seine Prognosen zu aktualisieren.
Der russische Angriff auf die Ukraine hat die europäischen Verteidigungspolitiken maßgeblich verändert. Viele Länder, darunter auch Deutschland, planen erhebliche Investitionen in ihre militärischen Kapazitäten. Zudem verstärkt die US-amerikanische Forderung nach höheren Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten den Druck, die Streitkräfte zu modernisieren. Rheinmetall sieht sich hier als wichtigen Akteur positioniert und erwartet „großvolumige Aufträge von militärischen Kunden“.
Das Unternehmen hat bereits Investitionen in Höhe von rund 8 Milliarden Euro in den Ausbau der Produktionskapazitäten und Lieferketten getätigt. „Wir haben unsere Kapazitäten bereits massiv erhöht und werden dies auch weiterhin tun“, so Papperger.
Mit dem Expansionskurs geht jedoch eine personelle Herausforderung einher. Die Rüstungsindustrie sucht dringend Fachkräfte in Produktion, Engineering und Vertrieb. Eva Brückner, Headhunterin in der Branche, äußerte in einem Interview mit dem Handelsblatt, dass der Fachkräftemangel zum Nadelöhr für Rüstungsprojekte werden könnte. Besonders betroffen sind Führungspositionen und technische Experten. Auch die Integration von Fachkräften aus anderen Branchen gestaltet sich aufgrund branchenspezifischer Anforderungen schwierig.
Ein Lösungsansatz könnte die Anwerbung von Fachkräften aus den USA sein. Da die Forschungsgelder unter Donald Trump gekürzt wurden, sieht Brückner hier Potenzial, Talente nach Europa zu holen. Allerdings bleiben rechtliche Hürden und branchenspezifische Unterschiede eine Herausforderung.
Die Aktie von Rheinmetall zählt zu den größten Gewinnern im DAX und hat sich seit Dezember mehr als verdreifacht. JPMorgan erhöhte kürzlich das Kursziel von 800 auf 1.200 Euro, was das Vertrauen in die langfristigen Wachstumsaussichten widerspiegelt. Angesichts der geopolitischen Lage und der steigenden Verteidigungsbudgets in Europa könnte Rheinmetall langfristig von einem globalen Rüstungsboom profitieren.
Rheinmetall profitiert deutlich von der veränderten sicherheitspolitischen Lage und kann sowohl Umsatz als auch Gewinn signifikant steigern. Der Konzern bleibt optimistisch und plant, seine Prognosen weiter anzupassen, sobald geplante Rüstungsaufträge konkretisiert sind. Neben operativen Erfolgen steht jedoch die personelle Verstärkung im Mittelpunkt, um die Produktionskapazitäten nachhaltig zu sichern.
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