dpa-AFX  |  aufrufe Aufrufe: 166

WDH/ROUNDUP: Trump will günstigere Medikamente für USA - Druck auf Europa

(Wiederholung: Im vorletzten Absatz wurden zwei überflüssige Wörter entfernt ("hohen Ausgaben").)

play Anhören
share Teilen
feedback Feedback
copy Kopieren
newsletter
ARIVA Newsletter
Eli Lilly and Company Ltd 755,57 $ Eli Lilly and Company Ltd Chart 0,00%
Fresenius Medical Care AG 50,82 € Fresenius Medical Care AG Chart 0,00%
Merck & Co Inc 80,43 $ Merck & Co Inc Chart 0,00%
Pfizer Inc 23,09 $ Pfizer Inc Chart 0,00%
UnitedHealth Group Inc 378,75 $ UnitedHealth Group Inc Chart 0,00%

WASHINGTON (dpa-AFX) - Mit Druck auf Pharmakonzerne und ausländische Regierungen will US-Präsident Donald Trump die hohen Arzneimittelpreise in den Vereinigten Staaten senken. Besonders im Visier: Europa. "Wir subventionieren die Gesundheitsversorgung anderer", sagte der Republikaner bei der Unterzeichnung eines entsprechenden Dekrets im Weißen Haus. Die Menschen in den USA hätten jahrelang viel zu viel gezahlt.

Ob Trumps Maßnahmen tatsächlich Wirkung zeigen, ist offen - zumal mit politischem und juristischem Widerstand zu rechnen ist. Der Republikaner hatte bereits während seiner ersten Amtszeit versucht, die hohen Preise anzugehen, war damals jedoch gescheitert.

Trump nennt Europa "unverschämter als China"

"Ich mache den Pharmakonzernen nicht die größten Vorwürfe", sagte Trump nun. Die Unternehmen seien oft gezwungen, sich unter Druck zu beugen. Besonders scharf griff er stattdessen europäische Staaten an. Amerikanische Patienten hätten "sozialistische Gesundheitssysteme" wie das in Deutschland mitfinanziert. Der Europäische Union warf Trump vor, sich in Preisverhandlungen "unverschämter als China" zu verhalten. Europa müsse künftig tiefer in die Tasche greifen: "Der Rest der Welt wird mehr zahlen müssen", sagte er. "Und Amerika wird viel weniger zahlen."

Trump beruft sich in seinem Dekret auf das Prinzip der "Most Favored Nation", das er schon während seiner ersten Amtszeit einführen wollte: Die USA sollen für bestimmte Medikamente künftig nicht mehr zahlen als das Land, das den weltweit niedrigsten Preis verlangt - unabhängig von Marktgröße oder Wirtschaftskraft. "Dieses Spiel ist vorbei", sagte Trump mit Blick auf Länder, die seiner Ansicht nach bislang auf Kosten der USA von günstigen Konditionen profitiert hätten.

Pharmabranche unter Druck

Die Ankündigung des US-Präsidenten setzt die Pharmabranche unter Druck. Die Auswirkungen auf die globale Pharmaindustrie und deutsche Unternehmen wären weitreichend, analysiert die Beratungsgesellschaft Simon-Kucher. "Eine sinkende Ertragslage gefährdet die Mittel für Forschung, Produktion und Arbeitsplätze auch an deutschen Standorten", heißt es in einer Studie.

Mit einem Umsatzrückgang in den USA steige zudem der Druck für Unternehmen, höhere Preise in anderen Industrienationen wie Deutschland zu erzielen. Ferner könnten Pharmafirmen den Markteintritt in Deutschland oder Europa verzögern oder gar nicht erst vornehmen, um niedrige Preisreferenzen zu vermeiden und somit den Preis in den USA zu schützen, so Simon-Kucher.

Trump aktiviert mehrere Behörden

Für die Umsetzung des Dekrets sollen mehrere US-Behörden aktiv werden. So soll das Handelsministerium gegen Preispolitiken im Ausland vorgehen, die aus amerikanischer Sicht als unfair gelten - etwa staatlich festgelegte Höchstpreise, die US-Unternehmen benachteiligen. Das Gesundheitsministerium soll - wo möglich - Direktverkäufe von Medikamenten an US-Verbraucher zu den weltweit niedrigsten Preisen ermöglichen. Die Arzneimittelbehörde FDA soll außerdem prüfen, ob künftig Importe aus zusätzlichen Industrieländern erlaubt werden können. Auch Exportbeschränkungen stehen laut Weißem Haus zur Diskussion.

Innerhalb von 30 Tagen soll das Gesundheitsministerium konkrete Ziele für Preissenkungen festlegen. Auf dieser Grundlage will die Regierung mit der Pharmaindustrie verhandeln. Sollte die Industrie nicht freiwillig auf die Regierung zugehen und die Preise senken, seien weitere Maßnahmen geplant.

Im Mittelpunkt sollen vor allem Arzneimittel stehen, bei denen die Preisunterschiede zwischen dem US-Markt und dem Ausland besonders groß sind. Konkrete Medikamente oder Produktgruppen wurden zunächst nicht genannt. Eine Einschränkung auf bestimmte Medikamentengruppen ist laut Regierungsangaben aber nicht vorgesehen.

Eine Lobby mit Einfluss - parteiübergreifend

Trump warf der Pharmabranche zu großen politischen Einfluss vor. Die Lobby sei "wahrscheinlich die mächtigste der Welt", sagte er und behauptete, die gegnerischen Demokraten hätten die Industrie über Jahre geschützt.

Tatsächlich zählt die Branche zu den einflussreichsten in Washington. Mit gezielten Spenden - an Demokraten und Republikaner - verschaffen sich Pharmaunternehmen Gehör in der Gesetzgebung. Reformversuche zur Senkung von Medikamentenpreisen stoßen wohl auch deshalb parteiübergreifend immer wieder auf Widerstand - häufig unter Verweis auf mögliche Folgen für Forschung und Innovation.

Die Kosten für Medikamente sind in den USA ein Dauerthema. Anders als in vielen anderen Industrieländern gibt es dort keine zentrale staatliche Preisregulierung. Die Preisgestaltung liegt weitgehend in der Hand der Pharmaunternehmen. Das führt zu oft erheblich höheren Kosten als etwa in Europa. In Deutschland greifen verschiedene Formen staatlicher Kontrolle./gei/DP/men

Werbung

Für dich aus unserer Redaktion zusammengestellt

Community-Beiträge zu Fresenius Medical Care AG

  • Community-Beiträge
  • Aktuellste Threads
Avatar des Verfassers
08.05.2025 - 10:14 Uhr
Highländer49
Fresenius
Die Fresenius-Aktie befindet sich seit dem Tief Anfang 2024 in einem langfristigen Aufwärtstrend. Am Donnerstag verbessert sie sich leicht und steht aktuell bei 43,40 €. Was bedeutet das für die weitere Entwicklung? https://www.sharedeals.de/fresenius-aktie-jetzt-noch-kaufen/
Avatar des Verfassers
07.05.2025 - 17:31 Uhr
Highländer49
Fresenius
Ein starkes erstes Quartal und beibehaltene Jahresziele haben den positiven Lauf der Fresenius-Aktie am Mittwoch weiter vorangetrieben. Zur Mittagszeit ging es an der Dax -Spitze zeitweise bis auf 50,78 Euro nach oben und damit den höchsten Stand seit fast drei Jahren. Zuletzt legte das Papier noch um 3,4 Prozent auf 50,08 Euro zu. Wegen des laufenden Sparprogramms und guten Geschäften der Generika-Tochter Kabi steigerte der Krankenhaus- und Arzneimittelkonzern sein Ergebnis zum wiederholten Mal überraschend stark. Auch das spanische Klinikgeschäft trug zum Ergebniswachstum bei. Konzernchef Michael Sen, der Fresenius (Fresenius Aktie) seit Oktober 2022 führt und bisher erfolgreich umgekrempelt hat, sprach von einer "hervorragenden Geschäftsentwicklung" und bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr. Analyst Oliver Reinberg von Kepler Cheuvreux äußerte sich vor allem positiv zum Überschuss, der die Erwartungen "deutlich übertroffen" habe und dabei von geringeren Zinskosten gestützt worden sei. Alles in allem sprach er von einem "starken Jahresauftakt" des Dax-Konzerns. JPMorgan-Analyst David Adlington hob insbesondere die starke ergebnisseitige Geschäftsentwicklung von Kabi und der Klinik- und MVZ-Sparte Helios hervor. Angesichts des insgesamt besser als prognostiziert ausgefallenen operativen Quartalsergebnisses erwartet er nun, dass die Konsensschätzung für das Gesamtjahr steigen dürfte. Kabi, so James Vane-Tempest vom Analysehaus Jefferies, sei dabei vor allem von Margenverbesserungen angetrieben worden, während Helios davon profitiert habe, dass Ostern in diesem Jahr in das zweite Quartal gefallen sei. Ergänzend lobte er, dass der Schuldenabbau bei Fresenius weitergehe und durch starke Barmittelzuflüsse des Konzerns gestützt werde, was ihm zufolge ein Schlüsselelement für die Aktienkursdynamik ist. Quelle: dpa-AFX
Jetzt anmelden und diskutieren Registrieren Login
Zum Thread wechseln

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Weitere Artikel des Autors

Themen im Trend

OSZAR »